Grundsatzpositionen des Referates zur Bildungsstruktur und Arbeitszeit

Bildungsstruktur

In der Bildungsstrukturdebatte hat sich unser Referat eine klare Meinung erarbeitet. Wir sind gegen Strukturveränderungen. Unser Bildungssystem braucht Kontinuität. Strukturveränderungen gab es genug. Eine Wiedereinführung des 13.Schuljahres ist für uns kein Thema. Veränderungen innerhalb der bestehenden Strukturen zur Erhöhung der Effektivität des Systems stehen wir aufgeschlossen gegenüber.

Arbeitszeit und Personal zur Entlastung

Im letzten Jahr wurde viel über die Belastungen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kitas u.a. gesprochen. Ein Minister aus Bayern will dem Pflegepersonal das doppelte Gehalt bieten. Den fragenden Journalisten antworteten die Beschäftigten in den genannten Bereichen, wir wollen nicht mehr Geld, wir wollen bessere Arbeitsbedingungen. Wir brauchen ausreichend Personal.

Überstunden lösen das Problem nicht. Es fallen über kurz oder lang noch mehr Beschäftigte aus. Irgendwann kann der Pfleger oder Lehrer nicht mehr die Anforderungen erfüllen. Im letzten Geschäftsbericht schrieb ich, ein Lehrer ist bei 25 Wochenstunden am Gymnasium ständig am Limit. Dazu trägt auch das ständige Aushalten des Unterschiedes zwischen dem Können der Schüler und den Zielen der Lehrpläne bei.

Ist es nicht an der Zeit in Deutschland über eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden zu reden? Bekommt die Gesellschaft nicht dadurch Reserven für Extremsituationen? In der Automobilindustrie hat man die 35h-Woche. In Frankreich hat man die 35h-Woche. Für Lehrer am Gymnasium gäbe es dann nur 21 oder 22 Unterrichtsstunden pro Woche.

Eine weitere Unterstützung für Lehrkräfte sind die an einigen Schulen befristet vom Land eingestellten Schulverwaltungsassistentinnen. Sie entlasten Lehrer bei der Nutzung der Schulkonten, beim Anfertigen und Drucken der Zeugnisse, bei der Arbeit mit der digitalen Notenverwaltung u. a. und sind ein ständig verfügbarer Ansprechpartner für ihren Verantwortungsbereich. Wir sollten uns für die Erweiterung der Stellenzahl für Schulassistentinnen einsetzen.

In Frankreich gibt es an einem Gymnasium für naturwissenschaftliche Fächer  Assistenten, die die Sammlungen betreuen, Experimente vor- und nachbereiten und vielleicht auch bei der Durchführung unterstützen. Ich halte auch bei uns einen Assistenten für naturwissenschaftliche Fächer für dringend notwendig.

Hilmar Penne,
Leiter des Referates Gymnasien

Fähigkeiten

Gepostet am

22. Oktober 2022

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