„Die Unterrichtsversorgung der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen hat in den letzten 10 Jahren stetig abgenommen. Aber jetzt ist ein dramatischer Punkt erreicht, bei der die Qualität des Unterrichts für die Schülerinnen und Schüler nicht mehr hinnehmbar ist. Für die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen ist es eigentlich schon Viertel nach 12“, schätzt Torsten Wahl, Vorsitzender des VBE Sachsen-Anhalt, die Lage für diese Schulformen ein. Er bezieht sich hiermit auf die Ergebnisse aus der Antwort einer Anfrage des Landtagsabgeordneten T. Lippmann an das Bildungsministerium.

„Mehr als die Hälfte aller Sekundarschulen und etwa ein Drittel aller Gemeinschaftsschulen haben eine Unterrichtsversorgung unter 90%. Sie sind damit absolut nicht mehr in der Lage den Schülerinnen und Schülern den ihnen zustehenden Unterricht zu gewährleisten und das entsprechende Wissen zu vermitteln“ so T. Wahl weiter.

Was diesen beiden Schulformen explizit fehlt, ist eine aufwertende Imagekampagne und eine ausreichend fachliche Untersetzung des Unterrichts. Dabei hilft nicht allein die zögerliche Einstellung von Seiteneinsteigenden, sondern es sollte darüber nachgedacht werden, ob das Personal aus anderen, etwas besser versorgten Schulformen, hier eingesetzt werden kann. Dies ergibt sich aus weiteren vorliegenden Daten. Unterrichtsfächer werden zum Teil nur für die Abschluss- und Vorabschlussjahrgänge angeboten oder erscheinen als „nicht erteilt“ auf dem Zeugnis. Dass sich diese Situation in den nächsten Jahren noch weiter verschlimmern wird, hängt mit der hohen Anzahl von Lehrkräften mit einem Lebensalter von 55 und älter sowie einer viel zu geringen Einstellungsquote in diesen Schulformen zusammen. Besonders dramatisch wird es im Bereich der mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer. Eine Kürzung der Stundentafel, insbesondere in den Kernfächern oder eine Erhöhung des Klassenteilers sind aber der völlig falsche Weg.

„Diese extrem alarmierende Unterrichtsversorgung und das Nichterteilen von Unterricht sind ein trauriges Beispiel für eine seit Jahren verfehlte Bildungspolitik, die sich fast ausschließlich auf ein Erreichen des Abiturs fokussiert“ so Wahl.

vbe-redaktionsteam

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