Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, äußert sich am Rande der Bundesvorstandssitzung, wo unter anderem die 16 Landesvorsitzenden zur aktuellen Fragen von Handyverboten an Schulen diskutierten.

 

Grundhaltung der Politik

„Die Nutzung von Handys im jungen Alter ist statistisch gut erfasst. Die damit einhergehenden Risiken müssen klar benannt werden. Sie sind aber zum einen nicht nur an Schule zu adressieren und zum anderen auch nicht ausschließlich hier zu lösen. Die Politik muss sich ehrlich machen. Alle an der Bildung und Erziehung von Kindern beteiligten Akteure müssen Verantwortung für das Kindeswohl übernehmen.“

 

Rechtlicher Rahmen

„Mit einem generellen Handyverbot an Schulen werden wir den unterschiedlichen Situationen vor Ort nicht gerecht. Das entlastet die Politik aber nicht davon, einen klaren rechtlichen Rahmen zu schaffen, der den Schulen einerseits eine autonome Entscheidung ermöglicht, und andererseits ausreichend Sicherheit bei der Umsetzung erarbeiteter Regelungen bietet. Es muss verhindert werden, dass die Vorgaben der Politik den Unmut von Eltern und Schülerinnen und Schülern provozieren und Lehrkräfte durch Konflikte in Gefahr gebracht werden.“

 

Entscheidung vor Ort

„Wenn ein Verkehrsverbund nur noch digitale Tickets ausgibt, der Stundenplan über eine App abgerufen werden muss und die Ausstattung mit digitalen Endgeräten nicht abgeschlossen ist, ist ein plakativ ausgerufenes Handyverbot Makulatur. Deshalb braucht es die Freiheit für die Schule, in Kenntnis aller Chancen und Risiken und unter Einbezug der Bedingungen vor Ort, in einem partizipativen Prozess anerkannte Regelungen zu treffen.“

 

Regulierung produziert Kosten

„Es gibt eine breite Palette an Möglichkeiten, Nutzungsregulierungen in der Schule umzusetzen. Es muss jedoch auch klar sein, dass dies Kosten produziert: sei es für ‚Handygaragen‘ oder die Rückführung digitaler Prozesse auf analoge Aushänge. Die Konsequenzen für die Schulträger müssen von den Landesregierungen berücksichtigt werden.“

 

vbe-redaktionsteam

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