Bis 2030 fehlen bundesweit mindestens 81.000 Lehrkräfte!
In Deutschland existiert ein massiver Lehrkräftemangel. Eine vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) bei Prof. i. R. Dr. Klaus Klemm in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung zeigt, wie sich Lehrkräftebedarf und tatsächliches Lehrkräfteangebot in Deutschland bis 2030 entwickeln werden.
Der Landesvorsitzende des VBE Sachsen-Anhalt Torsten Wahl kommentiert anlässlich der heutigen Veröffentlichung: „Der Lehrkräftemangel ist das derzeit größte Problem im Schulbereich nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern auch in Deutschland überhaupt. Es stellt eine massive Bedrohung für Bildungsqualität, -gerechtigkeit und die Zukunft unseres Landes dar. Die größten Herausforderungen, mit denen Schule aktuell konfrontiert ist und künftig konfrontiert sein wird, – Corona-Pandemie, Integration, Inklusion, Digitalisierung, Ganztagsbeschulung, – werden ohne Bereitstellung der erforderlichen personellen Ressourcen nicht zu lösen sein. Realität ist auch in unserem Bundesland: Lehrkräfte arbeiten schon seit langem und nochmals verstärkt durch die Pandemie an oder oberhalb ihrer Belastungsgrenze. Die notwendige individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen in der Regel nicht mehr leistbar.“
Vor dem Hintergrund der heute vom VBE Bundesverband veröffentlichten Expertise, fordert der VBE Sachsen-Anhalt die Politik auf, „unverzüglich offenzulegen, wie groß die Lücke zwischen Lehrkräftebedarf und Neuangebot an Lehrkräften bis 2030 in unserem Land wirklich ist und welche zusätzlichen personellen Ressourcen für Ganztag, Inklusion und die Unterstützung von Kindern in herausfordernden Lagen benötigt werden“. T. Wahl fordert abschließend: „In den nächsten 10 bis 15 Jahren wird etwa zwei Drittel der Lehrkräfte in den Ruhestand gehen. Wir erwarten deshalb, dass die Landesregierung umgehend Maßnahmen ergreift, um die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte im Land wesentlich zu verbessern. Außerdem erwarten wir eine langfristige Strategie, die darstellt, wie die zu erwartende personelle Unterdeckung beseitigen soll.“
Zum Pressedienst des VBE Bundesverbandes, der sämtliche Forderungen des Verbandes anlässlich der dramatischen Ergebnisse darlegt, gelangen Sie hier.
vbe-redaktionsteam
Der Pressedienst des VBE Sachsen-Anhalt kann hier heruntergeladen werden.