Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, steht die Personalratswahl direkt vor der Tür. Nun wird es ernst für die Kandidatinnen und Kandidaten der dbb-Lehrergewerkschaften – für Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege.
Geben Sie Ihre Stimme den Kandidaten des Verbandes Bildung und Erziehung VBE und den anderen dbb-Lehrergewerkschaften. In dieser Ausgabe finden Sie die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten für die einzelnen Schulformen und Stufen. Durch Losglück erhielten wir in fast allen Bereichen die Liste 1 – außer in Halle.
Während ich mir Gedanken zu diesem Leitartikel mache, überschlagen sich gewissermaßen die Ereignisse. Der Teil-Lockdown des Landes hat gerade eingesetzt, die Inzidenz-Werte in Sachsen-Anhalt steigen. Erste Schulen wurden teilweise geschlossen, nach einiger Zeit wieder geöffnet. Zum Ende der Herbstferien gab das Bildungsministerium weitere Empfehlungen für die Corona-Zeit heraus. Diese beinhalten Hinweise zu Durchführung von Distanzunterricht. Zeitgleich wurden auch die Schulleitungen instruiert. Weitere Hinweise, wie der Betrieb der Schulen mehr oder weniger „erfolgreich“ aufrecht gehalten werden kann, kamen hinzu. Es waren unter anderem Regeln zum Lüften der Unterrichtsräume. Angesichts der bevorstehenden sinkenden Temperaturen und des ständigen Durchzugs fühlte ich mich an frühere Tage erinnert. Es gab in den 50er und 60er Jahren einmal Versuche mit Rinderoffenställen. Bei warmem Wetter war alles kein Problem. Das haben wir im Frühjahr und Sommer mit unseren Schulkindern (mit den Kleinen wie mit den Großen) auch sehr gut erlebt. Aber jetzt? Es wird gelegentlich doch mal so richtig kalt werden. Hoffentlich reagieren die obersten Kohortenführerinnen und Kohortenführer schnell genug. Bekanntermaßen wurden damals die offenen Ställe schnell wieder mit Bretter- und Mauerwerk zu geschlossenen Ställen umfunktioniert. Nichts wäre schlimmer, als wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Kinderoffenschulen jämmerlich frieren müssten. Andererseits kann uns auch ein „warmer“ Winter bevorstehen. Dieser kann dadurch kommen, dass die Heizungsventile inzwischen auch so marode sind, dass sie sich (wie bisher auch) gar nicht mehr regulieren lassen. Die maroden Heizungen heizen wegen der maroden Fenster und Gebäude dann der Umwelt ein. Das wäre eine weitere deutschlandweite Katastrophe.
Wie Sie sicher erfuhren, kommt das Volksbegehren zur Verringerung des Lehrkräftemangels nicht zustande. Aber – unsere Landesregierung hat durchaus das Anliegen verstanden. Nun gibt es eine Beratung zum Schulfrieden. Aus meiner Sicht trifft der Begriff nicht so richtig den Punkt. Alle mit der Bildung irgendwie befassten Gewerkschaften, Verbände oder Vereinigungen und die Landespolitiker sind sich wohl mittlerweile darin einig, dass sich die Lehrkräfteversorgung zwingend ändern muss. Es ist nicht fünf vor, sondern schon fünf nach zwölf. Insofern besteht eigentlich Unfriede.
Für die bevorstehende Adventszeit wünsche ich Ihnen alles Gute, eine friedvolle und besinnliche Zeit. Genießen Sie die sich anschließenden Weihnachtsferien und erholen Sie sich gut. Schöpfen Sie Kraft für ein neues Jahr, welches mit Sicherheit nicht einfacher wird.
Mit den Wünschen für ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das neue Jahr und vor allem für Gesundheit verbleibe ich
Ihr Torsten Wahl,
Landesvorsitzender