„Während die politisch Verantwortlichen auf der einen Seite betonen, wie wichtig es ihnen ist, durch die Pandemie bedingte Bildungsbenachteiligungen auszugleichen und mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, streicht die Bundesregierung gleichzeitig kurzerhand ein etabliertes, erfolgreiches und immens wichtiges Förderprogramm zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Partizipation, von dem inzwischen jede achte Kita profitiert. Dies ist insbesondere in Zeiten, in denen die Kitas durch die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine vor enormen zusätzlichen Herausforderungen stehen, unverantwortlich. Hier wird ein wichtiger und bewährter Baustein eines Fundamentes für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit von heute auf morgen zunichtegemacht. Der Titel des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ macht die ganze Absurdität deutlich, die die Streichung zum Zeitpunkt einer massiven Zuwanderung bedeutet“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die Entscheidung der Bundesregierung zur Einstellung des Förderprogramms.

 „Wenn man sich vor Augen führt, dass im Koalitionsvertrag vereinbart steht, die Förderung von Sprach-Kitas weiterzuentwickeln und zu verstetigen, führt die jetzige Entscheidung dieses vollmundige Versprechen ad absurdum. Dadurch, dass die Verantwortung mit einem harten Schnitt an die Länder delegiert wird, ohne dass die Weiterführung gesichert ist, werden gewachsene und bewährte Strukturen gefährdet und es wird mehr anstatt weniger Bildungsungerechtigkeit geschaffen. Es bleibt zu hoffen, dass die entsprechende Kürzung durch die Abgeordneten im Bundestag noch verhindert wird“, so Beckmann weiter.

vbe-redaktionsteam

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