Bildungspolitischer Dialog: Höhergruppierung von Grundschullehrkräften – Bezahlte Erhöhung der Arbeitszeit trotz Widerspruchs geplant

 

Am heutigen Donnerstag stellte im Rahmen eines Bildungspolitischen Dialogs die Landesregierung ein Paket von Maßnahmen vor, die die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt sowie die Lern- und Lehrbedingungen an den Schulen verbessern sollen.

„Das am heutigen Tag vorgestellte Maßnahmepaket zeigt die Dringlichkeit, dass etwas zu tun ist. Es ist für die Grundschullehrerinnen und Grundschullehr ein wichtiger Tag. Allerdings muss ich im Namen des VBE Sachsen-Anhalt entschieden der Erhöhung der Arbeitszeit um eine Stunde (Vorgriffstunde) widersprechen. Ich sehe hier eine weitere Belastung der Lehrkräfte. Auch wenn diese Vorgriffstunde als zusätzliche Stunde bezahlt wird, wird sie nicht unbedingt zur Verbesserung der Unterrichtssituation beitragen“ kommentiert der VBE-Landesvorsitzende Torsten Wahl.

„Auch wenn die erhöhte Arbeitszeit nur für eine gewisse Frist geplant ist, wurden noch keine Zeiträume zur ersten Evaluierung genannt. Bezahlte Mehrarbeit ist überhaupt keine Lösung des Lehrermangels“ so Wahl weiter.

Um die Unterrichtsversorgung zu verbessern, wurden u. a. folgende Maßnahmen vorgestellt:

  • Die Besoldungsstufe der Grundschullehrkräfte soll bereits in diesem Jahr beginnend schrittweise auf A/E 13 angehoben werden. Die Ausgestaltung soll dann im parlamentarischen Verfahren erfolgen.
  • In Abstimmung zwischen Bildungsministerium, Sozialministerium und Kommunen soll der Einsatz von vorhandenem Hort- und Schulpersonal besser aufeinander abgestimmt werden, um den vor Ort jeweils vorhandenen Bedarfen Rechnung zu tragen.
  • Einführung von Arbeitszeitkonten
  • bei entsprechendem Bedarf und zeitlich befristet kann den Lehrkräften die Erteilung einer zusätzlichen Unterrichtsstunde verpflichtend auferlegt werden (Vorgriffstunde). Zusätzlich erteilte Unterrichtsstunden werden entweder vergütet oder als Teil des Arbeitszeitkontos angerechnet.
  • Entwicklung und Erprobung des Modells einer dualen Lehramtsausbildung für den Grund- und Sekundarschulbereich an der Otto-von-Guericke-Universität
  • an beiden Universitäten des Landes sollen die Qualifikationsangebote für Seiteneinsteiger ausgeweitet werden
  • zügige Abordnungsverfahren und Anreize durch eine Zulage für Lehrkräfte für eine Abordnung werden erhöht

Im Vorfeld haben sich hatten sich der VBE Sachsen-Anhalt und weitere Lehrerverbände sich auf ein gemeinsames Positionspapier geeinigt. Es wurde seitens der Vertreter der Landesregierung zur Kenntnis genommen, aber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht zur Verfügung gestellt.

vbe-redaktionsteam

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