Pressedienste VBE: „Wir müssen die Debatte konstruktiv führen. Ja, es gibt Versäumnisse der Politik; ja, es wurde weggeschaut und ja, an Schulen in sogenannten Brennpunkten ist die allgemeine Tendenz der Verrohung von Sprache und Umgangsformen oft noch deutlicher zu sehen als an den anderen. Aber wir müssen der Realität ins Auge sehen. Mehr als jedes dritte Kind, das neu eingeschult wird, hat einen Migrationshintergrund. Forderungen nach Quoten werden uns nicht weiterbringen. Was es braucht, sind angemessene Bedingungen für gelingende Integration. Dazu gehören kleinere Klassen, um individueller fördern zu können, die Unterstützung der Lehrkräfte durch multiprofessionelle Teams, u. a. mit Schulsozialarbeitern und Schulpsychologen, sowie die gezielte Förderung von Brennpunktschulen, wie es bei der Rütli-Schule in Berlin gelungen ist. Schlussendlich braucht es ein flächendeckendes Angebot von islamischem Religionsunterricht unter deutscher Schulaufsicht. Grundlage eines entsprechenden Curriculums muss sein, dass sich die Politik ehrlich macht und definiert, welche Auslegung des Islam mit unserer demokratischen Grundordnung vereinbar ist. Der VBE vertritt die klare Auffassung: Extremismus darf weder in der Gesellschaft noch in der Schule einen Platz haben. Dafür muss sich die Politik einsetzen“, fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), im Kontext der aktuellen Debatte.
Der VBE Bundesvorstand hat in seiner letzten Sitzung Mitte März das von allen 16 Landesvorsitzenden des VBE abgestimmte Positionspapier „Kinder durch staatliche Angebote vor islamischem Extremismus schützen“verabschiedet. Hierin heißt es, dass es die Aufgabe der Gesellschaft sein müsse, extremistischen Interpretationen „ein sachlich fundiertes, moderates Verständnis des Sachverhaltes entgegenzusetzen“.